Archiv | März, 2017

Umzug in 100 Tagen

31 Mär

In Australien habe ich nicht nur viele neue Dinge erlebt, sondern endlich auch Zeit und genügend Abstand gefunden, um über lange Verdrängtes, die Zukunft und das Leben allgemein nachzudenken. Wie „La Imperial Feng“ schrieb, hatte ich bei meiner Rückkehr die Gelegenheit mit frischem Blick auf unser Zuhause zu blicken. Die lange Pendelei zur Arbeit belastete mich noch mehr als vorher und was mich vorher schon störte, fand ich mit frischem Blick noch unerfreulicher. Den Häusermarkt hatte ich von Australien aus über Monate beobachtet. Und dann tauchte vier Tage nach unserer Rückkehr plötzlich ein süßes, kleines Haus in einem großen Garten mit altem Baumbestand auf. Bei der Besichtigung gefiel es mir noch besser als auf den Fotos. Fünf Tage lang habe ich gehofft und auf eine Rückmeldung gewartet und dann bekamen wir den Zuschlag!

Damit rollte eine ziemlich große Kugel los ( was passiert mit dem jetzigen Haus? wie werden Familie und Freunde reagieren? wie kommen meine Lieben und ich damit klar, denn wir hängen aus vielen Gründen sehr an unserem Haus?…).

Wir ziehen also im Sommer um. Vom Land in die Stadt. In etwa 100 Tagen. Das wird ein großes, komplexes und emotionales Projekt. Deshalb widme ich ihm hier die nächsten 100 Tage.

Wer möchte, kann mich begleiten und schon einmal einen Blick in den Garten und auf das noch kleinere und süße Gartenhaus werfen. 🙂

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Liebe Grüße und Euch ein schönes Wochenende ❤

200 Tagen Australien – 7 Dinge, die ich vermissen werde

12 Mär

Als wir unsere Reise nach Australien vorbereiteten lagen acht Monate wie eine endlose Zeitspanne vor uns. Auch nach 100 Tagen in Australien hatte ich das Gefühl, noch sehr viel Zeit zu haben. Und nun ist sie vorbei. Die traumhaft schöne, inspirierende, aufregende, einzigartige und unvergessliche Zeit in Australien.

Nach dem Abschied von meinen Kollegen, die zu Freunden geworden sind, habe ich mein Büro leergeräumt, viel zu viele Sachen in den Koffer gequetscht und bin ein letztes Mal zum Strand gefahren.

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Ich werde Australien und meine unbeschwerte Freiheit dort so sehr vermissen. Hier kommen die 7 Dinge, die mir besonders fehlen werden.

Natur, Strände und Tiere

Die Natur Australiens ist gigantisch, einzigartig und von einer riesigen Vielfalt geprägt. Die Bandbreite der zu entdeckenden Naturwunder war unerschöpflich und jeder Ort für sich perfekt und zauberhaft. Es wird mir fehlen, immer wieder neue traumhafte Orte zu entdecken oder einfach nach der Arbeit an meinen Lieblingsstrand zu fahren. Außerdem wird es mir fehlen, bei einem Spaziergang kurz aufzuschauen und Koalas in den Bäumen zu sehen. 🙂

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Sicherheit

Australien wird oft als sicheres Land bezeichnet. Ich weiß nicht, ob es letztendliche Sicherheit gibt. Doch ganz sicher gibt es gefühlte Sicherheit und dafür wird in Australien einiges getan. Ab 18 Uhr stehen an Bahnhöfen und Tramstationen Polizisten und Sicherheitspersonal. In Zügen fahren Polizisten mit und überall gibt es diese spürbare Präsenz.

Freundlichkeit, Offenheit und Hilfsbereitschaft

Die Freundlichkeit der Australier spürt man jeden Tag und in jeder Situation. Es ist immer genug Zeit, für einen Scherz und ein paar freundliche Sätze. Man hat den Eindruck als sei es jedem einzelnen jederzeit bewusst, dass er oder sie mit dazu beiträgt, ob gute oder schlechte Stimmung herrscht. Gute Stimmung scheint in Australien der Konsens zu sein, der das Zusammenleben angenehm und leicht macht.

Rauchverbote

Rauchen ist in Australien gesellschaftlich geächtet. Das finde ich gut. Auch wenn ich einige sehr nette Raucher kenne. 🙂 In Australien darf in keinem Lokal draußen geraucht werden. In öffentlichen Gebäuden und Eingangszonen sowieso nicht, aber auch nicht im Umkreis von öffentlichen Gebäuden. Ganze Fußgängerzonen sind rauchfrei und der Knaller ist, dass nicht unter überdachten Wartezonen von Zügen oder Bussen geraucht werden darf. Das folgende Schild wünsche ich mir überall in Deutschland. No Smoking – Thank you for respecting the health of others. 🙂

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Kostenloses

Es gibt überall Wasserspender und Stellen an denen man seine Flasche auffüllen kann. Die Museen sind kostenlos. Fitnessgeräte werden in Parks für die Öffentlichkeit aufgestellt. Viele Städte haben Free Bikes Verleihstationen. Auf Konzerten stehen riesige Flaschen mit Sonnencreme bereit. Und ganz Australien ist mit einem dichten Netz von öffentlichen Toiletten überzogen. Kostenlos natürlich. Ich spüre dahinter das Bedürfnis eines Landes, sich um seine Einwohner zu kümmern. Das vermisse ich in Deutschland. In Deutschland fühle ich mich verwaltet.

Nationalstolz

Die Australier lieben ihr Land und zeigen es. Ein T-Shirt mit „Australia – Love it or leave it“ zu tragen ist ganz normal. In Deutschland würde man damit unmittelbar der rechten Szene zugerechnet. Australien fördert australische Produkte. Das macht volkswirtschaftlich ja auch extrem viel Sinn. Das führt dazu, dass Produkte entsprechend gelabelt werden mit. „grown in Australia“, „Australian owned company“ oder gar „proud australian product“. In Deutschland wäre der Aufdruck „stolz, ein deutsches Produkt zu sein“ undenkbar. Australier zeigen die Liebe zu ihrem Land ganz offen und das finde ich gut und es hebt das Lebensgefühl.

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Öffentliche Parties

Ob Australia Day, Silvester oder gemeinschaftlichem Weihnachtsliedersingen im Park – in Australien wird gefeiert. Fröhlich und ohne Exzesse und Ausschreitungen. Unkompliziert und kostenlos. Einfach nur zusammenkommen und Spaß haben. Davon braucht jedes Land mehr.

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